Nüsse haben eine erstaunliche Wandlung hinter sich: Lange als Kalorienbomben verpönt, empfiehlt die amerikanische Gesundheitsbehörde mittlerweile sogar, rund 40 Gramm Nüsse (eine gute Handvoll, enthält bis zu 260 Kalorien) täglich zu knabbern. Der Grund: Regelmäßiger Nuss-Verzehr schützt großen Untersuchungen zufolge effektiv vor Herzerkrankungen, Diabetes, Schlaganfällen, Gedächtnisschwäche – und erstaunlicherweise sogar vor Übergewicht. Studien zeigen selbst bei regelmäßigem Verzehr keine Gewichtszunahme; Nuss-Esser scheinen sogar eher schlanker zu sein als Leute, die niemals Nüsse futtern. Im Moment untersuchen Forscher gar, ob Walnüsse direkt beim Abnehmen helfen. Eine mögliche Erklärung, warum bei Nüssen offenbar nicht alle Kalorien auf den Hüften ankommen: Sie kurbeln die Wärmeproduktion an, und das verbraucht Energie.
Gesundheitsschutz zum Knabbern
Botanisch gesehen ist die Mandel übrigens keine Nuss, als Steinfrucht ist sie vielmehr mit Aprikose und Kirsche eng verwandt. Dennoch liefert sie wie die beiden anderen Winterklassiker viele ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Beides hat eine positive Wirkung auf die Blutfettwerte, etwa durch eine Cholesterinsenkung. Eine wichtige Rolle könnte dabei die Haut der Kerne spielen: Zumindest für Mandeln zeigte eine chinesische Studie, dass vor allem die ballaststoffreiche Haut regulierend auf die Darmflora wirkt und das Wachstum der „guten“ Bifidobakterien fördert.
Was sonst noch Tolles drin ist
Dazu kommt bei den drei Adventsnüssen eine ordentliche Portion Kalzium und Magnesium: Das ist wichtig für starke Knochen und Muskelfunktion, aber auch für eine gute Stresstoleranz. Mit im Gepäck ist das immunstärkende und wundheilungsfördernde Spurenelement Zink – und ein Antioxidantien-Paket aus viel Vitamin E, Selen und sekundären Pflanzenstoffen wie den Polyphenolen. Hier können sich Nüsse locker mit sogenannten Superfoods wie Blaubeeren, Gojibeeren oder Spinat messen, zeigen Untersuchungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums. Besonders die Walnuss: Mit über 13.000 antioxidativen Einheiten wird sie nur noch von Acaibeeren oder schwarzen Johannisbeeren überholt. Wissenschaftler vermuten, dass durch die Nuss-Antioxidantien chronische Entzündungen eingedämmt, die Funktion der Blutgefäße verbessert und die Entstehung von Krebs verhindert wird. Schon bei zwei Nussportionen pro Woche zeigten sich positive Effekte. Ebenfalls herausragend ist der Eisengehalt, vor allem von Haselnüssen: Sie liefern mehr von dem Spurenelement als die gleiche Menge Rindfleisch oder Kalbsleber.
Eingesperrt und abgedunkelt
In der eigenen Schale bleiben Nüsse am längsten frisch. Denn Licht und Luft dezimieren die Vitamine darin, die ungesättigten Fettsäuren werden ranzig. Deshalb im Supermarkt Kerne nur in undurchsichtigen und fest verschlossenen Verpackungen kaufen. Ist die Tüte erst mal aufgerissen, den Inhalt am besten in ein Schraubglas umfüllen und im dunklen Küchenschrank lagern.
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