Wie viel wissen wir eigentlich wirklich über Obst? Kiwis sind bekannt für ihren hohen Vitamin C-Gehalt, aber wussten Sie, dass die Frucht in der chinesischen Medizin „Fruchtginseng“ genannt wird? Und wenn man weiß, wie hoch Ginseng dort geschätzt wird, kann man sich vorstellen, welchen Stellenwert dieses Früchtchen dort hat. Kiwi hat viele Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen und somit gegen Alterung wirken. Dieses Obst wirkt auch regulierend auf den Gehalt des schädlichen LDL-Cholesterins im Blut. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Kiwis sogar dazu beitragen, dass sich beschädigte Zellen wieder reparieren. Auch bei Bluthochdruck und zur Blutverdünnung werden Kiwis empfohlen.
Bitter macht schlank
Grapefruits sind natürlich ebenfalls perfekte Vitamin C-Spender. Zudem ist ihr Ruf als Schlankmacher wissenschaftlich belegt: Forscher der UC Berkeley in Kalifornien verabreichten den Saft Testtieren, und es wurde festgestellt, dass die, denen Grapefruit gegeben wurde, weniger Gewicht zunahmen als die, denen Wasser gegeben wurde. Beide Gruppen wurden für den Versuch mit sehr fetthaltiger Nahrung gefüttert. Ein ähnlicher Versuch wurde in Tennessee an der Vanderbilt University mit Menschen durchgeführt. Dort hatte die Grapefruit-Gruppe bessere Blutwerte als die, die nur Wasser bekam. Und sie hatten mehr vom guten Cholesterin HDL im Blut und weniger vom schlechten LDL – verantwortlich für diese positiven Effekte sind die Bitterstoffe in der Frucht. Übrigens wird Grapefruitkernextrakt in den USA gerne als Desinfektionsmittel in Haushalten Obst Verwendung. Das Extrakt wird für die innerliche Einnahme auch als Hausmittel gegen Infektionen und Pilze jeglicher Art empfohlen.
Wunder der Enzyme
Die Ananas ist als Enzymspender bekannt. Das darin enthaltene Bromelain bewirkt laut Studien, dass der Körper Substanzen produziert, die abschwellend und schmerzstillend wirken. In in-vitro-Studien wurde auch eine Wirkung gegen Krebsmetastasen festgestellt. Durch die abschwellende Wirkung hilft das Ananas-Enzym auch bei Allergien – und das Enzym selbst verbessert die Verdauung, wodurch auch dieses Früchtchen bei der Fettverdauung und somit beim Abnehmen hilft!
Viel Wasser, aber viel dahinter
Die Wassermelone besteht zwar, wie der Name schon andeutet, zu 92 Prozent aus Wasser – aber im Rest steckt jede Menge Gesundheit: Vitamin A, B6, C, Lycopin (ein Phytonährstoff, der laut Studien vorbeugend gegen Krebs ist und auch für die rote Farbe in Tomaten zuständig ist), Antioxidantien und Aminosäuren. Die beiden letzteren Stoffe sorgen für eine optimale Funktion des Körpers: Antioxidantien schützen Zellen und Aminosäuren sind wichtig zum Bilden von Proteinen, die grundsätzlich für alle wichtigen Vorgänge im Körper benötigt werden. Vor allem die Aminosäure L-Citrullin ist in Wassermelonen vorhanden. L-Citrullin wird von manchen Sportlern zur natürlichen Leistungssteigerung eingesetzt. Eine Studie aus Italien beschreibt es zudem als alternative Behandlungsmethode bei leichter erektiler Dysfunktion.
Violettes Obst: Pflanzenfarbstoffe, die uns nützen
Die Kirsche, die Blaubeere und der Granatapfel (aber auch jedes andere rote, dunkelblaue und violette Obst) enthalten jede Menge entzündungshemmende Wirkstoffe. Zu verdanken ist dies den Anthozyanen, den Farbstoffen, der diesen Früchten ihr tiefes Blau verleiht. Zumindest in vitro ist die zellschützende Wirkung dieser Stoffe größer als die von reinem Vitamin C und Vitamin E.
Die Phenole in Blaubeeren wirken laut einer Studie von Forschern aus dem Iran explizit gegen Degeneration des Gehirns, freie Radikale und Nervengifte. Letztere können durch bestimmte Arzneimittel, Chemikalien und bakterielle Infektionen entstehen.
Kirschen werden gern als Hausmittel gegen Gicht und Arthritis eingesetzt: Forscher an der Universität Boston untersuchten ein Jahr lang 633 Gichtkranke, die im Rahmen der Studie täglich Kirschen essen mussten. Ergebnis: Bereits nach zwei Tagen war das Risiko, einen Gichtanfall zu bekommen, für die kirschessenden Probanden um rund ein Viertel reduziert.
Der Granatapfel hat dreimal mehr Antioxidantien als Rotwein oder grüner Tee. Die Frucht aus dem Nahen Osten bewies 2013 in einer Studie an der Clermont Université in Frankreich, dass sie durch ihre Wirkstoffe Knochen stärkt und so Osteoporose vorbeugt – allerdings waren die Probanden Mäuse. Vielversprechender war eine Studie am Bapuji Dental College und Hospital im indischen Davangere – dort wurde herausgefunden, dass der Saft der Frucht die Entwicklung von Zahnbelag um 32 Prozent reduziert. Und an der University of California in Riverside fanden Forscher heraus, dass das chemische Signal, das Prostatakrebszellen dazu anregt, sich zu vermehren, durch die Frucht geschwächt wird. Kein Wunder also, dass im Grab von Tutanchamun bereits Hinweise gefunden wurden, dass der Granatapfel als heilige Frucht angesehen wurde.
KOMMENTARE