Kristin Woltmann-Pahl, wie sind Sie zum Laufen gekommen?
Wenn man sich mit einer gesunden Lebensweise beschäftigt, landet man automatisch irgendwann beim Thema Laufen. Und ich hatte Lust auf einen Ausdauersport, mit dem ich mich viel an der frischen Luft bewege. Ich habe mir dann aus dem Internet einen Trainingsplan ausgedruckt, dort findet man zahlreiche, zum Beispiel mit Titeln wie „Von der Couch zu fünf Kilometern“. Einen solchen Plan habe ich befolgt.
Was ist Ihre Philosophie beim Laufen?
Auch wenn ich mich recht schnell auf einen Halbmarathon vorbereitet habe, bin ich kein reiner Wettkampf-Typ. Ich laufe aus Freude und fordere mich gerne mit unterschiedlichen Strecken mehr als mit einer persönlichen Bestzeit heraus. Inzwischen laufe ich beispielsweise gerne hügelige Strecken, die eine ganz andere Herausforderung darstellen als ein Lauf auf dem platten Land. Ganz wichtig finde ich außerdem ein Alternativtraining, in meinem Fall Yoga. Wenn man nur läuft, wird es von der Belastung her schnell zu einseitig.
Was raten Sie Anfängerinnen und Anfängern?
Wenn man bei Null startet, ist der Anfang durchaus hart, und es ist klar, dass man nicht einfach losläuft und zehn Kilometer durchhält. Man muss sich also langsam herantasten. Ich rate, eine Minute am Stück zu joggen und eine Minute zu gehen – und das eine halbe Stunde lang durchzuhalten. Nach und nach lassen sich dann die Laufintervalle vergrößern. Eine Faustregel lautet, dass man sich beim Laufen möglichst noch unterhalten können soll – dann hat man das richtige Tempo gefunden.
Wie oft sollte man anfangs trainieren?
Ich bin damals alle zwei Tage laufen gegangen, also drei- bis viermal in der Woche. Wenn man Lust hat, sich schnell zu steigern, ist eine solche höhere Frequenz durchaus hilfreich. Allgemein erscheinen mir zwei- bis dreimal die Woche optimal.
Wie wichtig ist eine schöne Strecke für die Motivation?
Ich lebte in Braunschweig, und ungefähr 1,5 Kilometer von meiner damaligen Wohnung entfernt gibt es einen See, dessen Ufer ich mir als Strecke ausgesucht habe. Die komplette Strecke um den See beträgt sieben Kilometer – und natürlich wollte ich es schaffen, den See zu umrunden! Als ich mir dann Halbmarathon vorgenommen habe, habe ich ganz gezielt eine Strecke gesucht, wo ich gut 21 Kilometer mit Hin- und Rückweg bewältigen kann und die landschaftlich abwechslungsreich ist.
Welche Hilfsmittel eignen sich für das Lauftraining?
Aus meiner Sicht benötigt man nicht viel Schnickschnack. Will man Intervallläufe machen, also zwischen langsamen und schnellen Laufpassagen abwechseln, ist ein Intervalltimer hilfreich – dadurch muss man beim Sprinten nicht ständig auf die Uhr gucken, stattdessen ertönt ein Signal, wenn der Sprint vorüber ist. Ich trage eine Laufuhr, die anzeigt, wie schnell ich bin – sein eigenes Tempo zu kennen, finde ich wichtig. Denn viele Trainingspläne, mit denen man sich beispielsweise auf einen Halbmarathon vorbereitet, sind auf eine bestimmte Zielzeit ausgerichtet.
Wie wichtig ist Regeneration?
Viele Läufer neigen dazu, sich zu überfordern. Sich genug Pausen zu gönnen, finde ich immer sehr wichtig – auch, um den Spaß nicht zu verlieren. Die Freude am Laufen ist immer das Wichtigste.
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