Damit Orangen ihren Namen verdienen, müssen sie frieren:
Die Schale der reifen Frucht wechselt nur dann von Grün zu Orange, wenn sie ein paar Nächte unter 12,5 Grad Celsius erlebt hat. Viele Früchte müssen also erst mal zur „Entgrünung“ in die Kühlkammer. Als Nächstes folgt im konventionellen Anbau ein Bad in schimmelpilzhemmenden Mitteln. Weil dies die fruchteigene Wachsschicht abwäscht, wird noch neues Wachs aufgetragen – et voilà, da ist sie, die Orange, wie wir sie kennen: tief orange und prachtvoll glänzend.
Wirklich glamourös ist ihr Innenleben
Orangen liefern uns pro Frucht etwa drei Viertel der Tagesdosis an Vitamin C, dazu blutdruckregulierendes Kalium und viele darmfreundliche Ballaststoffe. Die Juwelen der Sammlung sind jedoch die enthaltenen Flavonoide, besonders Hespiridin und Naringenin: Sie wirken entzündungshemmend und antioxidativ, schützen also unsere Zellen vor Alterungsprozessen und auch vor der Umwandlung in Krebszellen. Dazu gibt es noch geschlechterspezifische Wirkungen: Bei Frauen, die viele Flavonoide essen, sinkt das Risiko für Schlaganfall um bis zu 27 Prozent, stellten englische Wissenschaftler fest. Männer dagegen profitieren von den gefäßschützenden Pflanzenstoffen in einer tiefer gelegenen Region: Ihr Risiko für erektile Dysfunktion liegt um 14 Prozent niedriger, wenn sie viele Flavonoide essen, zeigte kürzlich eine US-amerikanische Studie.
Bio ist besser
Die Schale von Bio-Orangen glänzt zwar nicht so stark, ist dafür jedoch vollkommen unbehandelt. So kann sie mit ihrem
ätherischen Öl in Cocktails, Kuchen oder Desserts landen. Konventionell angebaute Früchte mit der Bezeichnung „Schale nach der Ernte unbehandelt“ sollten lieber mit Vorsicht genossen werden: Untersuchungen zeigten, dass diese Kennzeichnung nicht immer korrekt ist, zudem fanden sich sehr häufig geringe Mengen von Pflanzenschutzmitteln auf der Schale.
Die optimale Zubereitung von Orangen
Atmen Sie beim Schälen tief ein – ätherisches Orangenöl entspannt, löst Ängste und hebt die Stimmung, fanden Wissenschaftler aus München und Wien heraus. Die weißen Fasern und Häutchen größtenteils dranlassen: In ihnen stecken die potenten Flavonoide und Ballaststoffe. Und jetzt: Genießen Sie die frische Frucht einfach pur, in Obstsalaten oder als Highlight in Wintersalaten mit Roter Bete, Linsen oder Weißkohl.
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