Vielleicht ist es kein Wunder, wenn jährlich mindestens ein Bekannter mehr über eine triefende Nase, juckende Augen oder Luftnot klagt: Die Technische Universität München verzeichnet schon seit längerem eine steigende Belastung mit allergieauslösenden Baum- und Graspollen, und das in 13 europäischen Ländern. Überraschenderweise ist besonders die Stadtluft betroffen: In Innenstädten nehme die relative Pollenkonzentration stärker zu als im ländlichen Raum, berichtet die Ökoklimatologin Annette Mentzel in der Studie. Wie die Messdaten über Jahre hinweg zeigten, stieg die Belastung besonders dort, wo auch ein höherer CO2-Ausstoß gemessen wurde.
Allergologen sehen in der Luftverschmutzung einen wichtigen Faktor für das steigende Allergiepotential von Blütenstaub. Wolfgang Schlenter vom Verband Deutscher Allergologen zufolge machen vor allem Rußpartikel die Pollen aggressiv. Hinzu kommt, dass sich im städtischen Raum vermehrt Pflanzen mit hohem allergenen Potenzial – vor allem Birken und das Wildkraut Ambrosia – finden, wie Karl-Christian Bergmann, Leiter des Allergie-Centrums der Berliner Charité in einem Bericht des Deutschen Polleninformationsdienstes beschreibt.
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