Der wichtigste Therapieansatz bei einer Pollenallergie ist die sogenannte Karenz. Das heißt, man versucht den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Das ist naheliegend, aber in der Praxis nur schwer umsetzbar. Wer die Blütezeit der Allergene kennt, kann vielleicht seinen Urlaub danach planen. Wenn das nicht möglich ist, hilft es, sich über den aktuellen Pollenflug zu informieren. Z.B. beim Deutschen Wetterdienst oder mit der Pollenflug-App von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (kostenlos; für iOS und Android).
Medikamente lindern Symptome
Um die auftretenden Beschwerden zu lindern, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, viele davon sind rezeptfreie in der Apotheke erhältlich. Am bekanntesten sind Antihistaminika. Sie blockieren Rezeptoren für den Entzündungsstoff Histamin schnell und effektiv. Nebenwirkungen: Müdigkeit und eingeschränkte Fahrtüchtigkeit. Noch stärker als Antihistaminika wirken hingegen Mittel mit Kortison. Auch diese Mittel sind mit Nebenwirkungen verbunden. Grundsätzlich raten Experten, eine symptomatische Therapie nur bei einer intermittierenden, also einer mit Unterbrechung auftretenden, Allergie und nicht länger als zehn Tage durchzuführen.
Hyposensibilisierung hilft nachhaltig bei Pollenallergie
Die einzige Methode, die nicht nur symptomatisch wirkt, sondern auch die Ursache bekämpft, ist die Hyposensibilisierung. Ziel ist es, die Überempfindlichkeit gegen das Allergen langfristig zu reduzieren. Um dies zu erreichen, injiziert der Arzt oder die Ärztin das jeweilige Allergen in langsam aufsteigender Dosierung über einen längeren Zeitraum. Das Immunsystem gewöhnt sich an das Allergen und die Beschwerden bessern sich oder vergehen ganz. Erfolg, Dauer und Häufigkeit der Behandlung sind individuell unterschiedlich.
Wer keine Spritzen mag: Die verwendeten Präparate gibt es mittlerweile auch in Tablettenform. Nur mit einer Hyposensibilisierung kann man die Entwicklung weiterer Allergien und vor allem die Entstehung von Asthma aufhalten. Unbehandelt kann es zu einem „Etagenwechsel” kommen. Das heißt, die Symptome weiten sich von den oberen auf die unteren Atemwege aus und belasten die Lungen.
Kreuzallergien erkennen
Viele Pollenallergiker sind sich zudem nicht bewusst, dass sie nicht nur auf Baum- oder Gräserpollen allergisch sind, sondern gleichzeitig auch auf bestimmte Obstsorten, Gewürze oder Nüsse. 70 Prozent verspüren oftmals nach dem Essen bestimmter Lebensmittel ein Jucken im Mund. In diesen Fällen liegt eine sogenannte Kreuzallergie vor. Diese kann bei einem Allergietest diagnostiziert werden. So ist es möglich, das verursachende Lebensmittel herauszufinden und zu vermeiden.
Tipps bei einer Pollenallergie
- Abends duschen und Haare waschen (auch der Partner!)
- Zu Hause Pollenschutzgitter an den Fenstern befestigen
- Im Auto einen Pollenfilter in die Lüftung einbringen
- Aktivitäten im Freien nach Pollenflug ausrichten
- Möglichst häufig Teppich und Polstermöbel absaugen
- Wohnung lüften, wenn es regnet
- Die Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen
- Den Urlaub am Meer planen
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