Quitten sind so gesund

Im Erntemonat Oktober leuchten im Laub gelb-grüne Früchte mit einer wolligen Haut, die an Äpfel und Birnen erinnern: köstliche Quitten.

Quitten sind so gesund

Erst wenn sie verarbeitet sind, entfalten Quitten ihren süßlichen Geschmack. Foto ©iStock/robertsre

Steckbrief Quitten

Quitten zählen zu den Rosengewächsen und den ältesten Obstsorten der Welt. Sie stammen ursprünglich aus Asien und erreichten in der Antike über Griechenland Europas Gärten. In Griechenland, genauer auf Kreta, der Stadt Cydonia (heute Chania) im Nordwesten der Insel, erhielten Quitten ihren wissenschaftlichen Namen Cydonia oblonga: Apfel von Cydonia.

Als Frucht der Liebesgöttin Aphrodite galten die Früchte als Symbol für Glück, und poetisch nannten die Griechen sie außerdem melimelon: Honigapfel. Denn süßlich-saftig schmeckt ihr Fruchtfleisch, und mit ihrer rundlichen Form erinnern Quitten an Äpfel. Doch wer sie pflückt und einfach wie in einen Apfel oder eine Birne hineinbeißt, wird keine Freude haben. Sie schmecken nur verarbeitet als Marmelade, Gelee, Chutney, Quittenbrot oder Likör. Roh sind sie zwar nicht giftig, aber unangenehm hart, holzig und durch ihren starken Tanningehalt bitter.

Was steckt alles in Quitten?

Neben reichlich Kalium liefern sie Mineralstoffe und Spurenelemente Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan und Fluor, das unter anderem für den Zellstoffwechsel und Sauerstofftransport im Körper zuständig sind. In Quitten finden sich außerdem viele Vitamine: Da ist einmal Vitamin A und das für Schwangere wichtige B-Vitamin Folsäure, außerdem jede Menge Vitamin C.

Die Heilwirkung dieser Früchte ist seit vielen Jahrhunderten überliefert. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides schrieb den kleinen Goldstücken die Fähigkeit zu, bei Atemnot, Cholera, Leberkrankheiten, Augenentzündung oder Darmleiden zu helfen. Und die Benediktinerin und Äbtistin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) empfahl Quitten gegen Gicht und Geschwüre.

Wer mit Quitten gegen Halsschmerzen und Husten vorgehen möchte, kann die Kerne in ein Glas Wasser einlegen und anschließend aufkochen. Dann bildet sich sogenannter Quittenschleim, der den Reiz zu husten, lindern soll.

Der entzündungshemmende Quittenschleim kann auch in Form von Umschlägen bei etwa Verbrennungen oder Hautreizungen zum Einsatz kommen oder als Gesichtsmaske bei gestresster Haut. Achtung: Wer mit den Kernen von Quitten arbeitet, sollte sie nicht zerkleinern. Denn es steckt Blausäure in ihnen, die sonst freigesetzt wird.

Rezept: Quitten-Chutney

Wer sie zubereiten möchte, muss zunächst den pelzigen Flaum von der Schale entfernen.

Zutaten für Quitten-Chutney

  • 1 Kilogramm Quitten
  • 200 Gramm Zucker
  • 2 Teelöffel Salz
  • 175 Weißweinessig
  • vier Schalotten
  • 20 Gramm Ingwer
  • eine Pfefferschote
  • zwei Kardamom-Kapseln
  • zwei Sternanis

Zubereitung

Quitten waschen und den Flaum mit einem groben Tuch von ihrer Schale reiben. Der Flaum enthält extrem viele Bitterstoffe, mit denen sich die Pflanze gegen Fressfeinde wehrt. Dann die Früchte schälen, vierteln, entfernen, würfeln. Mit Zucker und Salz mischen und eine Stunde lang ziehen lassen.
Währenddessen Schalotten und Ingwer geschält würfeln. Die Pfefferschote halbieren und in feine Streifen schneiden. Den Samen aus den Kardamomkapseln lösen. Alles mit Sternanis und dem Weißweinessig unter die gesüßte Quittenmasse geben.
Auf dem Herd alles einmal aufkochen und bei reduzierter Hitze ungefähr eine halbe Stunde lang köcheln lassen. Umrühren zwischendurch nicht vergessen! Dann das Chutney in saubere, heiß ausgespülte Gläser füllen, verschließen und fünf Minuten lang kopfüber auf den Deckel stellen. Quittenchnutney passt hervorragend zu Käse.

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