Reflux: Was sind die Gründe für Sodbrennen?

Sodbrennen, also Reflux, ist nicht nur unangenehm, es kann auch Erkrankungen auslösen – und selbst ein Zeichen für eine Krankheit sein.

Reflux: Was sind die Gründe für Sodbrennen?

Reflux kann viele Ursachen haben. ©shutterstock/srisakorn wonglakorn

Es brennt in der Speiseröhre, es drückt hinter dem Brustbein – Sodbrennen (Reflux) ist wahrlich kein angenehmes Gefühl. Daran schuld sind meistens fettige oder scharfe Speisen, Alkohol, Kaffee oder Nikotin. Die sorgen dafür, dass Magensäure in der Speiseröhre nach oben steigt und die Schleimhäute reizt. Manchmal gelangt auch ein wenig Säure beim Aufstoßen in den Rachenraum, was die Sache noch unschöner macht. Sodbrennen muss aber nicht unbedingt von dem ausgelöst werden, was man zu sich genommen hat. Im Gegenteil kann es auch auftreten, wenn man eine ganze Weile nichts gegessen hat. Auch Stress und Sorgen können schuld sein an der gastroösophagealen Reflux-Krankheit – so der medizinische Name von Sodbrennen.

Gründe für Reflux

Eine Gruppe, die besonders häufig davon betroffen ist, sind Schwangere. Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter den unangenehmen Symptomen. Sodbrennen kann aber auch ein Warnsignal des
Körpers sein, dass eine Erkrankung vorliegt – zum Beispiel ein Zwerchfellbruch. Bei diesem können im schlimmsten Fall Teile des Magens in die Brusthöhle wandern, und es droht etwa eine Magenverdrehung. Um dies und die bereits erwähnten Risiken von permanentem Sodbrennen zu vermeiden, wird der Bruch zunächst konservativ und in letzter Konsequenz operativ behandelt. Auch eine Entzündung der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut sowie Diabetes können der Grund für regelmäßiges Sodbrennen sein. Das ist also nicht nur unangenehm, sondern kann eventuell ein Warnsignal sein. Ist es jedoch das einzige Symptom und das Allgemeinbefinden ist gut, helfen in der Regel diese Strategien:

Rezeptfreie Medikamente

Hat man mit Sodbrennen zu kämpfen, dann hilft es meistens, ein sogenanntes Antazidum einzunehmen. Das sind rezeptfreie Medikamente, welch die Säure in der Speiseröhre neutralisieren. Von einer dauerhaften Einnahme sollte man jedoch absehen, da es sonst zu Nebenwirkungen wie Bluthochdruck oder Wassersucht kommen kann.

Nicht alle Hausmittel helfen

Als veraltet gilt die Behandlung des Sodbrennens mit Natron, das in zu großen Mengen Magenschmerzen und Durchfall verursachen kann. In Verbindung mit Wasser setzt es zudem Kohlendioxid frei, was Aufstoßen verursacht und möglicherweise erneut Magensäure in der Speiseröhre aufsteigen lässt. Einfache, aber wirksame Naturheilmittel gegen Sodbrennen sind dagegen Kamillentee und Heilerde. Auch Kaugummi kauen kann helfen, da es basischen Speichel produziert, der kleine Mengen an Magensäure neutralisieren kann.

Ursachen bekämpfen

Das beste Vorgehen gegen Sodbrennen ist, die Ursachen zu bekämpfen – vor allem durch die Umstellung der Ernährung. Dazu gehört der weitgehende Verzicht auf allzu fettiges oder scharfes Essen, außerdem sollte man morgens erst einmal feste Nahrung zu sich nehmen, bevor man Kaffee oder Orangensaft trinkt. Kommt das Sodbrennen trotzdem regelmäßig wieder, ist es Zeit, zum Arzt zu gehen. Denn tritt es allzu häufig auf, kann die Säure auf Dauer ein Geschwür an der Schleimhaut, eine Vernarbung (und damit verbundene Verengung) der Speiseröhre oder gar Tumore hervorrufen.

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