Rettich bei Fieber und Erkältung
Unsere Gesundheitsexpertin des Alltags, Petra Müller, erinnert sich daran, dass ihre Mutter früher ihr Fieber mit Rettich gesenkt hat. Und zwar, indem sie ihrer kleinen Tochter ein Tuch mit Rettichscheiben um den Hals gelegt hat. Petra Müller möchte nun wissen: Funktioniert das überhaupt? Kann Rettich bei Fieber und Erkältung etwas ausrichten?
Zunächst einmal sollte man sich klar machen, was Fieber ist: Fieber ist ein Zustand, der dem kranken Körper hilft, Erreger in Schach zu halten oder sogar abzutöten. Trotzdem kann insbesondere hohes Fieber ab 39 Grad beunruhigend sein. Vor allem dann, wenn kleine Kinder betroffen sind und das Fieber vor der Nacht steigt. Denn in der Nacht lässt sich der Temperaturanstieg weniger regelmäßig als am Tag überwachen. Fieber über 40 Grad ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ein Notruf. Hier sollte man die 112 wählen. Und auch wenn weniger hohes Fieber länger anhält, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.
Möchte man leichteres Fieber senken, beispielsweise vor dem Einschlafen, kommen entweder fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol zum Einsatz. Oder Hausmittel. Wadenwickel sind bekannt, und auch der Rettich hat sich für viele bewährt.
Wie wird Rettich bei Fieber und Erkältung genutzt?
Hier gibt es zwei Varianten: Eine besagt, dass derRettich nicht gegessen werden muss, um seine potenziell Fieber senkende Wirkung zu entfalten. Es soll reichen, den Rettich klein zu reiben oder in Stücke zu schneiden und ihn in ein Küchentuch zu wickeln. Anschließend soll man sich das Tuch um den Hals legen, am besten über Nacht. Die aufsteigenden ätherischen Öle sollen den Schleim lösen und die Nasen- und Nebenhöhlen befreien. Dadurch werden viele Erreger ausgeschieden, auch diejenigen, die am Fieber beteiligt sind. Dadurch verläuft, so die Hoffnung, der Genesungsprozess schneller. Eine solche äußere Anwendung ist allerdings umstritten. Als effektiver gilt die innere Anwendung, denn bei ihr gelangen die im Rettich enthaltenen Senföle in den Körper. Hier muss man eine etwa tassengroße Menge Rettich schälen und raspeln und anschließend mit zwei Teelöffeln Honig vermischen. Dann ist der Rettich verzehrfertig. Der Honig verleiht dem scharfen Rettich Süße und wirkt seinerseits antibakteriell und entzündungshemmend.
Was steckt in der Pflanze?
Rettich ist ohnehin gesund. Er deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C, außerdem liefert er Eiweiß, Carotin, einige B-Vitamine, Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Eisen und Enzyme. Vor allem ist in ihm ein schwefelhaltiges Öl enthalten, das Raphanol, sowie mehrere Senfölglykoside und Bitterstoffe.
Senfölen, insbesondere Raphanol, wird eine antibiotische Wirkung zugeschrieben. Zudem reichern sich die scharfen Senföle und Bitterstoffe überwiegend in der Lunge und der Harnblase an, wodurch die Flüssigkeitsabgabe der Schleimhäute angeregt wird. Rettich kann somit bei Husten den Schleim in den Atemwegen lösen. Außerdem bekämpfen die Senföle Bakterien und Pilze im Magen.
Fazit: Rettich kann helfen, gesund zu werden und die Abwehrkräfte zu stärken. Und je stärker das Immunsystem ist, umso weniger muss der Körper mit Fieber auf Hochtouren arbeiten. Bei länger anhaltendem und sehr hohem Fieber ist aber immer ein Arzt aufzusuchen.
Sind auch Sie ein Gesundheitsexperte des Alltags und mögen uns ihren Tipp verraten? Schreiben Sie uns gerne!
KOMMENTARE