Die gute Nachricht zum Thema Schlaf zuerst: Die Menschen in Deutschland sind ein mehr oder weniger ausgeschlafenes Volk. Immerhin zwei von drei Erwachsenen schlafen gut oder sehr gut.
Unregelmäßige Arbeitszeiten und Schichtdienst schaden der Schlafqualität
Allerdings kommt ein Viertel der Erwachsenen hierzulande nicht auf die von Gesundheitsexperten empfohlenen sechs Stunden Schlaf. Das geht aus einer Schlafstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der schlechten Schläfer unter den Berufstätigen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder Schichtdiensten. Von diesen sogenannten Flexbeschäftigten klagen sogar 40 Prozent über schlechte Schlafqualität, die Hälfte schläft höchstens fünf Stunden.
Auch regional gibt es Unterschiede: Am schlechtesten schlafen die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein, am besten die Baden-Württemberger, wo nur fünf Prozent Einschlafprobleme angeben.
Schlaf ist wichtig für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit
Der Mensch muss sich erholen, um kreativ und leistungsfähig zu sein, sagt TK-Chef Dr. Jens Baas. „Im Schlaf sortiert das Gehirn seinen Zwischenspeicher. Dafür muss das System herunterfahren, das ist im laufenden mentalen Betrieb nicht möglich.“
Durch zu wenig oder wenig erholsamen Schlaf steigt das Risiko für Herz-Kreislauf- und Magenbeschwerden, für Depressionen und Übergewicht. Auch das Unfallrisiko und die Fehlerquote im Job erhöhen sich.
Unter den „Schlechtschläfern“ leiden der Studie zufolge 54 Prozent unter Muskelverspannungen und Rückenschmerzen. Bei denjenigen, die gut schlafen, sind es nur 35 Prozent. Wer schlecht schläft, fühlt sich außerdem mehr als doppelt so häufig erschöpft, gereizt und niedergeschlagen.
Gegen Schlafstörungen: Die eigene Schlafhygiene fördern
Wer schlecht schläft, kann selbst etwas dafür tun, dass es besser wird. Sie können Gewohnheiten und Umstände verbessern, die den gesunden Schlaf fördern. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Schlafhygiene:
Die Zimmertemperatur sollte weder zu heiß noch zu kühl sein. Schwere Mahlzeiten, Alkohol und koffeinhaltige Getränke gilt es vor dem Zubettgehen zu vermeiden. Ganz wichtig ist auch, die Smartphones am Abend komplett auszuschalten. Laut der TK-Studie liegt bei sieben Prozent der Erwachsenen das Smartphone auf dem Nachttisch oder unter dem Kopfkissen. Besonders hoch ist der Anteil bei den Unter-30-Jährigen: Hier stört das Handy bei jedem Fünften den Schlaf.
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