Schwindel im Alter: Was tun, wenn sich alles dreht?

Einmal zu schnell aufgestanden, schon wird es schwarz vor den Augen und alles dreht sich – kurzzeitige Gleichgewichtsstörungen kennen wohl alle. Doch ab 60 Jahren nimmt das Phänomen Schwindel zu.

Schwindel im Alter: Was tun, wenn sich alles dreht?

Schwindel im Alter: Wie entsteht er und wie kann man ihn therapieren? Bild © iStock/GeorgeRudy

Der Gleichgewichtssinn wird vom Körper durch drei Faktoren erzeugt: Zum einen durch das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, die Augen und die Tiefenwahrnehmung. Nur wenn all diese Informationen übereinstimmen und vom Gehirn fehlerfrei verarbeitet werden, sind wir im Gleichgewicht. Tritt eine Störung auf, entsteht das Gefühl von Schwindel. Während jüngere Menschen eher selten betroffen sind, klagen rund ein Drittel der über 65-Jährigen über Symptome. Bei 75-Jährigen ist es sogar eine der häufigsten Beschwerden. Grund: Auch die verantwortlichen Sinnesorgane altern.

Ursachen von Schwindel im Alter

Bei Schwindel handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, bezeichnen es als sogenanntes multisensorisches Syndrom. Und die Ursache? Ärzte und Ärztinnen unterscheiden zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, problematischem Blutdruck, Stoffwechselstörungen, psychischen Problemen oder falscher Medikation (Fachausdruck: nicht-vestibulär), Störungen im Innenohr (peripher vestibulär) und Hirnleistungsstörungen, die das Gehirn und seine Funktionen betreffen (zentralvestibulär).

Bei älteren Menschen führen Erkrankungen, die das Alter mit sich bringt, häufig zu Schwindel. Ein schlecht durchblutetes Innenohr, gemindertes Sehvermögen (z.B durch Grauen Star), sowie geringere Reaktionsfähigkeit sind nur einige Ursachen für die hohe Anzahl an Betroffenen. Hinzu kommt die häufigere Einnahme von Medikamenten, die Schwindel als Nebenwirkung verursachen können. Eine sorgfältige Anamnese durch einen erfahrenen Haus- oder HNO-Arzt oder -ärztin ist sehr wichtig, um eine geeignete Therapie einleiten zu können.

Prävention im Alltag

Bei älteren Schwindelpatienten geht es vor allem darum, Stürze zu vermeiden. Zum Beispiel, indem man Stolperfallen (z. B. rutschige Teppiche, Kabel) aus der Wohnung entfernt. Haltegriffe in Bad und WC sowie Hilfsmittel beim Gehen sorgen für zusätzliche Sicherheit. Bei einer Schwindelattacke: an der nächsten möglichen Stütze festhalten, hinsetzen oder hinlegen, einen Punkt fixieren und keine ruckhaften Bewegungen machen.

Schnelle Hilfe: Schwindelambulanzen

Tritt der Schwindel über einen längeren Zeitraum gehäuft auf, können Betroffene eine Schwindelambulanz aufsuchen. Über diesen Link kann man nach Ambulanzen in Wohnortnähe suchen.

Lesen Sie dazu auch: Schwindelig – was tun? Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

KOMMENTARE

WORDPRESS: 0
DISQUS: 0