Sechster Sinn: Warum wir Pasta so lecker finden

Das könnte daran liegen, dass wir spezielle Kohlenhydrat-Rezeptoren auf der Zunge haben: Forscher haben den sechsten Geschmackssinn entdeckt

Sechster Sinn: Warum wir Pasta so lecker finden

© iStock/ DeanDrobot

Süß, sauer, salzig, bitter und fleischig-herzhaft („umami“): Für diese Geschmacksrichtungen existieren auf der menschlichen Zunge spezielle Geschmacksknospen, so der bisherige Stand der Wissenschaft. Deshalb wurde davon ausgegangen, dass komplexe Kohlenhydrate, etwa Stärke in Nudeln, Brot oder Reis durch den Speichel im Mund in einfache Zuckermoleküle gespalten werden, und dann erst als „ah, ein wenig süß, hier kommen Kohlenhydrate“ erkannt werden.

Doch Ernährungswissenschaftler der Oregon State University (USA) haben jetzt herausgefunden, dass auch die Stärke an sich herausgeschmeckt werden kann.

Die Forscher hatten bei 22 Probanden die Geschmacksknospen für Zucker mit Lactisol blockiert und die Testpersonen dann gebeten, sich eine stärkehaltige Lösung auf der Zunge zergehen zu lassen. Zwar hatte keiner mehr Sinn für „süß“, trotzdem wurde die Stärke eindeutig heraus geschmeckt.

Welche Rezeptoren auf der Zunge dafür zuständig sind, weiß man noch nicht. Die Entdeckung erklärt womöglich aber, warum wir stärkehaltige Speisen wie Brot oder Nudeln so lecker finden: Sie schmecken wertvoll. Denn ihre komplexen Kohlenhydrate werden nicht so schnell verdaut wie einfache Zucker und versorgen den Körper daher länger mit Energie.

KOMMENTARE

WORDPRESS: 0
DISQUS: 0