Picknick: So sitzen Sie entspannt auf dem Boden

Schade, wenn nach einem tollen Picknick der Rücken zwickt und die Füße schlafen. Physiotherapeut Björn Meurer verrät, wie sich das verhindern lässt

Picknick: So sitzen Sie entspannt auf dem Boden

© iStock/yuryRumovsky

Stehen, Gehen, Sitzen – das passiert im Alltag ganz automatisch. Doch gefällt unserem Körper eigentlich, was wir mit ihm tun? Leider nicht immer. Unbedachtes Bewegen verspannt und blockiert uns, sagt Björn Frederic Meurer. In so gesund stellt der Hamburger Physiotherapeut regelmäßig eine Bewegung vor und zeigt, was wir besser machen können. Diesmal: Auf dem Boden sitzen, zum Beispiel beim Picknick.

„Egal, in welcher Sitzposition wir länger verharren: Sitzen stresst immer den Rücken und stört die Durchblutung. Was wirklich entspannt, ist dynamisch zu sitzen. Das heißt: spätestens nach 10 Minuten die Körperhaltung ändern, sich mal strecken und die Beine lang machen. Denn die Gelenke wollen frei sein, genauso wie unsere Gedanken. Hören Sie deshalb auf Ihr Körpergefühl: Was unangenehm ist, tut auch nicht gut – und Sie sollten es sein lassen. Das sage ich auch Patienten, die Probleme mit den Gelenken oder an der Wirbelsäule haben. Neben dem dynamischen Sitzen helfen diese drei Tipps, wenn Sie mal längere Zeit auf dem Boden verbringen, bei einem Picknick, am Strand oder beim Spielen mit Kindern.

Tipp 1: Sitzkissen mitbringen

Egal, ob Sie knien oder im Schneidersitz sitzen, schieben Sie sich ein kleines Polster oder eine zusammenfaltete Jacke unter. Denn leicht erhöhtes Sitzen erleichtert den venösen Rückfluss des Blutes und verhindert Schmerzen und Kribbeln in den Beinen. Gut ist es auch, das Gesäß hin und wieder kurz anzuheben, um die Knie und Hüften zu entlasten.

Tipp 2: Zwischendurch lockern

Diese drei Lockerungsübungen können Sie ganz unauffällig nebenbei machen und dabei einfach weiter plaudern: Zurücklehnen, den Oberkörper auf den Handflächen oder Unterarmen abstützen. In dieser Position den Po anheben und 15 Sekunden halten, absenken und das Ganze noch zwei Mal wiederholen. Der Effekt: die Wirbelsäule wird entlastet, das Muskel-Skelett-System durchblutet und die Rückenmuskeln werden aktiviert. Knie anziehen, die Hände seitlich aufstützen und die geschlossenen Beine sanft zu beiden Seiten wiegen. Das löst die unteren Rückenmuskeln und entlastet das Kreuz. Im Sitzen die Beine leicht grätschen, drei bis fünfmal die Knie abwechselnd anziehen und wieder strecken. So aktivieren Sie Ihre Oberschenkelmuskeln und verhindern, dass Beine oder Füße einschlafen.

Tipp 3: Gut wieder hochkommen

Bevor Sie wieder aufstehen, atmen Sie tief durch, strecken Sie den Rücken und für einen Moment die Beine aus. Drehen Sie sich, auf eine Körperseite gestützt, zur Seite und nach oben in die Hocke, dann langsam – und bitte nicht ruckartig – aufrichten. Zurück im Stand die Arme nach oben recken, die Hände zum Pistolengriff über dem Kopf verschränken und behutsam strecken. Aus der Hüfte sanft nach rechts und links wiegen. Diese wunderbare Bewegung mache ich übrigens nach jedem längeren Sitzen. Denn der Kreislauf kommt so wieder in Schwung, der Körper balanciert sich aus und ich bereite mich ganz bewusst für nur einen Augenblick auf die nächste Bewegung vor.“

Björn Frederic Meurer
Björn Frederic Meurer ist Physiotherapeut mit einer Praxis in Hamburg. Vor 20 Jahren hat er das Konzept der Rückenschule maßgeblich mitgestaltet. Sein therapeutischer Ansatz: „Ich behandele, der Körper heilt“. www.meurer-hamburg.de

 

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