Sport bei Arthrose: Wieder in Bewegung kommen

Arthrose ist die am meisten verbreitete Krankheit bei über 65-Jährigen. Wenn die Gelenke schmerzen, wird Sport oft vermieden – dabei wäre er die beste Medizin. Was kann also helfen, in Bewegung zu kommen?

Sport bei Arthrose: Wieder in Bewegung kommen

Viele Betroffene sind sich unsicher, welcher Sport bei Arthrose der richtige ist. Wir haben einige Tipps für Sie. ©iStock/FatCamera

Was ist Arthrose?

Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, die hauptsächlich bei Menschen mittleren oder höheren Alters auftritt. Der schützende Gelenkknorpel aus Kollagenfasern zwischen den Gelenk-Enden verschwindet dabei nach und nach, die Knochen reiben aufeinander und verändern sich ebenfalls. Das Ergebnis: Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen.

In diesem Artikel können Sie nachlesen, wie Sie eine beginnende Arthrose erkennen.

Warum und wie hilft Sport bei Arthrose?

Obwohl vielen Erkrankten aufgrund der Schmerzen der Sinn nicht nach Sport steht, ist Bewegung äußerst wichtig, um das Fortschreiten der Arthrose aufzuhalten. Experten empfehlen ein konstantes Training über täglich 30 Minuten. Da Knorpel nicht durchblutet ist, wird so der Stoffwechsel in dem betroffenen Gelenk angeregt, die Nährstoffe aus der Gelenkschmiere dringen in den Knorpel ein und schützen ihn. Das ist besonders wichtig, denn Knorpel kann sich nicht regenerieren – die Abnutzung muss deshalb frühestmöglich verlangsamt werden. Die Kräftigung der umliegenden Bänder und Muskeln entlastet außerdem die Gelenke. Dafür sorgt nicht zuletzt auch ein weiterer wichtiger Nebeneffekt von Sport: die Reduzierung von eventuellem Übergewicht.

Doch Vorsicht: Man sollte nicht jeden Sport bei Arthrose ausüben – so sollten ein hohes Tempo oder abrupte Bewegungen beispielsweise vermieden werden. Deshalb stellen wir gelenkschonende Sportarten für das ganze Jahr vor, mit denen Betroffene sanft wieder in Bewegung kommen.

Hilfsmittel aus der Apotheke

Trotz Krankheit aktiv bleiben? Durch verschiedene Medikamente können Reizungen der Gelenkinnenhaut kurzfristig gelindert werden, was den schmerzfreien Einstieg in sportliche Aktivität erleichtern kann. Gängig sind entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Im Zweifel sollte die Einnahme von Schmerzmitteln mit dem Arzt besprochen werden.

Viele Wirkstoffe wie Diclofenac werden auch äußerlich als Salbe oder Gel angewendet. Es kann hilfreich sein, diese vor dem Training aufzutragen, da der Wirkstoff direkt und schnell zum Schmerzzentrum vordringt. Als pflanzliche Lösung bietet sich Beinwell an, das vor allem bei Gelenkschmerzen als Wickel oder als Salbe verwendet wird.

Je nach betroffenem Gelenk können auch Daumenschienen, Orthesen oder Bandagen die Gelenke während des Sports schützen und entlasten.

Auch ein Blick auf die Ernährung kann sich lohnen: Grundsätzlich wichtig für die Knorpelgesundheit ist eine ausreichende Versorgung mit kollagenbildenden Nährstoffen wie Vitamin C oder Kieselsäure. Die Naturheilkunde verwendet zudem traditionell Mittel wie Teufelskralle, Hagebutte oder Weihrauch.

Welcher Sport bei Arthrose?

Aqua-Fitness

Beim Aqua-Fitness werden die Gelenke durch die Schwerelosigkeit im Wasser entlastet. Mit Unterwasser-Jogging kann man den Körper aufwärmen, auch der „Seestern“, bei dem jeweils ein Arm und ein Bein diagonal ausgestreckt werden, sind zur Bekämpfung von Arthrose ideale Bewegungsabläufe. Als Hilfsmittel können außerdem Schwimmnudeln oder leichte Hanteln verwendet werden.

Langlauf

Wer auch im Winter an die frische Luft möchte, ist bei Langlauf genau richtig. Hier bewegt man sich auf langen, schmalen Skiern gleitend fort. Der Einstieg ins Langlaufen gelingt am besten über die klassische Variante in gespurter Loipe. Es empfiehlt sich, einen Kurs unter fachkundiger Anleitung zu besuchen.

Nordic Walking

Durch den Gebrauch von Stöcken werden beim Nordic Walking die Kräfte minimiert, die beim Gehen auf die Gelenke einwirken. Zu beachten sind
dabei der Einsatz von passenden Schuhen (dämpfende Sohle) und Stöcken
(richtige Länge), als auch die richtige Technik, insbesondere das zeitgleiche Aufsetzen des Stockes mit dem Fuß. Das können Sie in zahlreichen geführten Gruppen und Kursen schnell lernen.

Yoga

Insbesondere das ruhige Hatha Yoga ist für bewegungsschonende Übungen
bekannt, die Sehnen, Bänder und Muskeln dehnen und stärken. In langsamen Abläufen gepaart mit Atemübungen können die Teilnehmer Achtsamkeit mit dem eigenen Körper erlernen.

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