Storchschnabel: Heilpflanze des Monats April

Storchschnabel, eine schnabelförmige Pflanze, soll bei Kinderlosigkeit helfen. Stimmt das?

Storchschnabel: Heilpflanze des Monats April

Storchschnabel: Was steckt alles in dieser Pflanze? Bild: ©iStock/Anatoliy Berislavskiy

Steckbrief Storchschnabel

Der Storchschnabel gehört zur Gattung der Geranien und geht auf eine Art zurück, deren Form an den langen Schnabel eines Storchs erinnert. Bis ins 18. Jahrhundert wurden auch Arten der Gattung Pelargonium zu den Storchschnäbeln gezählt. Um die beiden Gewächse auseinander zu halten, haben sich im Laufe der Zeit die Namen „Geranie“ und „Pelargonie“ herausgebildet. Etwas verwirrend dabei ist, dass Géranos auf altgriechisch „Kranich” heißt. Geranien wurden deshalb früher auch Kranichschnäbel genannt. Auch in der Naturheilkunde finden Storchschnäbel Verwendung, vor allem vier Arten: Das sind der Blutrote Storchschnabel, auch Blutröschen genannt (Geranium sanguineum), der Stinkende Storchschnabel, der auch Ruprechtskraut heißt (Geranium robertianum), der Gefleckte Storchschnabel bzw. die Wilde Geranie (Geranium maculatum) und der Wald-Storchschnabel, also die Wald-Geranie (Geranium sylvaticum).

In der Naturheilkunde werden das blühende Kraut und die Wurzel innerlich bei Durchfall verwendet, besonders wenn dieser mit blutigem Stuhl einhergeht. Auch bei chronischen Entzündungen des Magen-Darm-Traktes und bei Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen kommt das Kraut zum Einsatz. Selbst eine entgiftende Wirkung wird ihm nachgesagt. Der Stinkende Storchschnabel soll helfen, mit Schockzuständen umzugehen. Er wirkt reinigend, ausleitend und zusammenziehend und wird spätestens seit dem Mittelalter als „Kinderwunsch-Kraut“ genutzt. Die Ärzte jener Zeit nannten Stinkenden Storchschnabel sogar „Gottesgnadenkraut“

Storchschnabel im eigenen Garten als Heilkraut zu pflanzen, ist auch für ungeübte Gärtnerinnen und kein Gärtner kein Problem. Es sollten aber keine chemischen Dünge- oder Pflanzenschutzmittel verwendet werden. 

Was steckt alles in Storchschnabel?

Flavonoide, also Naturstoffe aus der Gruppe der Blütenfarbstoffe, sind die bedeutendsten Inhaltsstoffe im Storchschnabel. Vor allem das gelbe Quercetin. Der gelbe Naturfarbstoff entsteht durch eine Sauerstoffreaktion mit dem blauen Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der bereits Brombeeren und Blaubeeren seine gefäßschützende, entzündungshemmende, antioxidative und wund- sowie blutstillende Wirkung verleiht. In Quercetin-Flavonoiden werden diese Eigenschaften durch einen gesteigerten antikarzinogenen Effekt unterstützt. 

Für die antimikrobielle Wirkung der Storchschnäbel sind pflanzliche Gerbstoffe, die sogenannten Tannine, verantwortlich. Die antibiotische Wirkung der Tannine entsteht durch ihren zusammenziehenden Effekt auf schützende Gewebeschichten wie die Haut der Schleimhäute. Entsprechendes Gewebe wird dadurch zur Verdichtung angeregt, so dass Infektionserreger keine Möglichkeit mehr haben, ins Gewebe einzudringen. Zusätzlich entziehen Gerbstoffe den feuchtigkeitsliebenden Bakterien und Pilzen durch ihre austrocknenden Eigenschaften jegliche Nährstoffgrundlage. Des weiteren können Gerbstoffe dank ihrer austrocknenden Wirkung erfolgreich Durchfällen entgegenwirken. Zusammen mit anderen Kräutern wie Frauenmantel oder Brennnessel stellt Storchschnabel bei Kinderwunsch eine beliebte Kräuterzutat für den sogenannten Nestreinigungstee dar. Die Apfelsäure des Storchschnabelkrauts soll dabei den weiblichen Körper von schädlichen Giftstoffen befreien und auf diese Weise die weibliche Fruchtbarkeit steigern.

Storchschnabel Rezept

Rescue-Tropfen aus dem Stinkenden Storchschnabel 

20 Gramm des frischen Krauts in einem Glas mit Schraubverschluss mit Wodka übergießen, so dass das Kraut bedeckt ist. Die Mischung schütteln und drei Wochen an einen hellen Ort stellen. Dann durch ein Sieb gießen und in dunkle Fläschchen abfüllen. Bei Bedarf  bis zu 20 Tropfen pro Tag einnehmen. 

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