Teflon: Was hat dieser Stoff in Kosmetikprodukten verloren?

Teflon - die meisten kennen diesen Stoff wohl im Zusammenhang mit Bratpfannen. Doch nicht nur in der Küche, auch in Kosmetik versteckt sich Polytetrafluorethylen (PTFE). Welche Risiken dieser Inhaltsstoff in sich birgt und in welchen Produkten er enthalten ist, wir klären auf.

Teflon: Was hat dieser Stoff in Kosmetikprodukten verloren?

Wo - außer in der Bratpfanne - kann Teflon noch versteckt sein? / ©iStock/yacobchuk

Was ist Teflon?

Unter dem Handelsnamen Teflon verbirgt sich der synthetische Kunststoff PTFE (Polytetrafluorethylen). Bei diesen chemischen Verbindungen werden Wasserstoffatome an Kohlenwasserstoffketten teilweise oder vollständig durch Fluoratome ersetzt.

Der Stoff zeichnet sich durch seine hohe Stabilität aus: es reagiert mit nichts in der Umwelt (auch nicht im Körper) und bleibt bis ungefähr 260 Grad Celsius chemisch unverändert. Der Grund dafür liegt in der starken Bindung zwischen Kohlenstoff-und Fluoratomen.

In Pfannen, Backformen oder anderem Kochgeschirr sorgt eine wachsartige Teflon-Beschichtung dafür, dass auch klebrige, haftende Speisen wie Eier oder Fleisch leicht aus der Pfanne rutschen. Aufgrund seiner chemischen Beständigkeit findet PTFE auch in Schläuchen, wasserabweisenden Textilien, Implantaten, Piercing-Schmuck oder eben auch in Kosmetik Einsatz. Hier wird es unter anderem als Füllstoff, Binde- oder Pflegemittel eingesetzt. Auf der Haut hinterlässt es ein glattes, ebenmäßiges Gefühl. Aber aufgrund seiner Persistenz ist der Stoff nicht abbaubar.

Woran erkennt man Teflon?

Es kann unter verschiedenen Namen auf der Liste der Inhaltsstoffe auftauchen:

  • Polytetrafluoroethylene (PTFE)
  • Polyperfluoromethylisopropyl Ether
  • DEA-C8-18 Perfluoroalkylethyl Phosphate

Ist es gesundheitsschädlich?

Die Aufnahme von Beschichtungspartikeln aus Pfannen stellt laut bisherigem Stand keine Gesundheitsgefahr dar. Problematisch wird es bei Temperaturen von über 360 Grad Celsius, da dann giftige Zersetzungsprodukte freigesetzt werden, so das „Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)“. Das BfR rät daher, Pfannen niemals länger als drei Minuten leer zu erhitzen, weil sonst die kritische Grenze von 360 Grad Celsius schnell erreicht ist.

Das größere Gesundheitsrisiko birgt jedoch der Zusatz einer weiteren fluorierten Verbindung im Herstellungsprozess, nämlich PFOA (Perfluoroktansäure). In geringen Mengen kann dieser Stoff in Teflon erhalten bleiben. Das giftige PFOA steht im Verdacht krebserregend zu wirken: Im Umfeld einer Produktionsanlage in den USA war laut Umweltbundesamt (UBA) eine Häufung von Krankheiten zu beobachten, wie zum Beispiel Hoden- und Nierenkrebs oder Schilddrüsenerkrankungen. Beim Kauf von Teflon-beschichteten Pfannen sollte man auf den Hinweis „PFOA-frei“ achten.

Teflon in Kosmetik und der Umwelt

PTFE in Kosmetik wird von CodeCheck als leicht bedenklich eingestuft, da für viele halogenorganischen Verbindungen abschließende Datensätze zur Beurteilung eine potentiellen negativen Einflusses auf die Gesundheit fehlen.

Während die Auswirkung auf die Gesundheit nicht abschließend beurteilt werden kann, ist der negative Einfluss auf die Umwelt unumstritten. “Denn bei Teflon handelt es sich um Mikroplastik, das in der Umwelt schlichtweg nicht abbaubar ist und als persistente Verbindung sehr lange im Umweltkreislauf verbleibt.”, so CodeChecks wissenschaftliche Leiterin Dr. Mandy Hecht.

In diesen Kosmetikprodukten ist Teflon enthalten

Zahlreiche Kosmetikartikel enthalten Teflon, darunter Cremes, Lidschatten, Sonnenschutzmittel oder Zahnseide.
Noch ist der Stoff wenig erforscht. Diejenigen die kein Risiko eingehen wollen, sollten den Stoff daher vermeiden. Gleiches gilt für Menschen, die möglichst wenig zur Verschmutzung unserer Gewässer beitragen möchten.

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Codecheckcodecheck: Produkte checken und gesund einkaufen

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