7 Tipps: Chronischen Tinnitus selbst behandeln

Lieber in die Stille oder unter Leute? Welche Medikamente sind wirklich nützlich? Wir haben 7 Tipps dazu, wie Sie die Gewalt über den Tinnitus gewinnen – und nicht er über Sie.

7 Tipps: Chronischen Tinnitus selbst behandeln

Was hilft wirklich gegen Tinnitus? / ©iStock/ankomando

Tinnitus kann die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Denn wenn Ohrgeräusche den Alltag dominieren, fällt es schwer, ein normales Leben zu führen. Ein wichtiges Ziel ist es daher, zu lernen, wie man möglichst gelassen mit der Situation umgeht. Vorab sollte aber ein Arzt abklären, ob eine schwerwiegendere Erkrankung zugrunde liegt.

1. Tinnitus-Tagebuch

Notieren Sie, beispielsweise mit Hilfe der kostenlosen App „Track your Tinnitus“ der Universität Regensburg, jedes Auftreten des Tinnitus und versuchen Sie herauszufinden, in welchem Umfeld oder bei welcher Aktivitäten das Ohrgeräusch weniger zu hören ist. Wenn Sie ein regelmäßiges Muster entdecken, kann es Ihnen helfen, die Auslöser zu vermeiden.

2. Probieren Sie sanfte Medikamente

Es gibt einige pflanzliche Mittel, mit denen Sie sehr nebenwirkungsarm eine Linderung des Ohrgeräusches erreichen können. Besonders wenn es sich um einen durchblutungsbedingten Tinnitus handelt, kann Ginkgo Abhilfe schaffen.

3. Meiden Sie die Stille

Tinnitus-Patienten haben oft das Bedürfnis, sich in eine ruhige Umgebung zurückzuziehen. Aber gerade wenn die Umgebung still ist, konzentrieren sie sich verstärkt auf die Ohrgeräusche, und es wird noch schwieriger, diese zu ignorieren. Besser: Musikhören! Spezielle Musik, bei der die störenden Tonfrequenzen im Ohr gezielt herausgefiltert werden, hilft beim Entspannen.

4. Erfolg mit neuen Tönen

Benutzen Sie beim Einschlafen Hilfsmittel wie Musik, einen Zimmerspringbrunnen, einen tickenden Wecker oder eine CD mit Meeresrauschen. Spezielle Kopfkissenlautsprecher sind so konzipiert, dass Sie unter ein Schlafkissen passen, damit nur Sie die Musik hören.

5. Stürzen Sie sich ins Leben

Die Angst vor einer Verschlechterung der Beschwerden, Schlafstörungen und Depressionen können dazu führen, dass Sie sich aus dem aktiven Leben zurückziehen. Statt sich jedoch abzuschotten, sollten Sie versuchen, den schönen Dingen des Lebens mehr Raum zu geben. Gehen Sie Hobbys nach, sprechen Sie mit Menschen. Sorgen Sie dafür, dass positive Erlebnisse Ihren Alltag dominieren – nicht der Tinnitus!

6. Stressabbau hilft

Überprüfen Sie, ob Konflikte, Sorgen und Ängste Ihr Alltagsleben stark belasten. Stress scheint bei vielen Tinnitus-Patienten die Wurzel des Übels zu sein. Auch Mediziner sind der Meinung, dass die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol Veränderungen im Innenohr verursachen kann. Die Ohrgeräusche sorgen dann dafür, dass der Stresspegel ansteigt und Patienten ein Gefühl der Anspannung verspüren. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen!

7. Verhaltenstherapie, Noiser & Co.

Wenn die Maßnahmen nicht helfen, setzen Sie auf Hilfe von außen. In der kognitiven Verhaltenstherapie lernen Betroffene Ablenkungs-, Entspannungs- und Stressbewältigungsstrategien für den Umgang mit den Phantomtönen. Bei Schwerhörigkeit hat sich ein Hörgerät bewährt: Das Gehirn erhält wieder mehr Informationen vom Ohr, der Tinnitus tritt in den Hintergrund. Sogenannte Noiser können mit einem Rauschen den Tinnitus-Ton überdecken und das Hirn sogar umschulen: Mit der Zeit blendet es das nutzlose Rauschen aus.

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