Tomaten: Wussten Sie, dass sich der Gehalt an Antioxidatien erhöht, wenn man sie kocht?
Auch wenn ein italienisches Essen ohne Tomaten heute kaum vorstellbar ist: Noch vor rund 200 Jahren kamen Köche ohne die roten, fruchtig-säuerlichen Beerenfrüchte aus. Die Tomate war lange nur Zierpflanze – die Vorstellung, dass Nachtschattengewächse (zu dieser Familie gehört sie) der Gesundheit abträglich wären, machte ihr den Start schwer. Tatsächlich enthalten grüne Tomaten das Alkaloid Solanin, welches in größeren Mengen giftig wirkt. Doch keine Sorge: In reifen Tomaten (das gilt auch für die grün gestreiften Sorten) ist kein Solanin nachweisbar.
Voller Zellschutzstoffe
Der wichtigste Inhaltsstoff ist das Lykopin aus der Gruppe der Carotinoide. Es regt das Immunsystem an und hat eine stark antioxidative Wirkung: So schützt es die Zellen vor freien Radikalen und Alterungsprozessen – und sogar vor Sonnenschäden, so eine Studie: Die Teilnehmer, die zehn Wochen lang 40 Gramm Tomatenmark am Tag aßen, bekamen danach deutlich später einen Sonnenbrand als die Kontrollgruppe. Auf Sonnenschutz sollte natürlich trotzdem nicht verzichtet werden! Auch die weiteren Effekte von Lykopin wurden intensiv erforscht. Eine Übersichtsarbeit der North Carolina State University zeigte: Ein hoher Tomatenverzehr wirkt sich positiv auf die Blutfettwerte aus und kann so vor Herz-Kreislauf- Erkrankungen schützen. Lykopin scheint zudem das Risiko für gutartige Prostata-Vergrößerung sowie für bestimmte Krebsarten (Prostata, Brust, Darm) zu senken. Dazu liefert die Tomate noch weitere Zellschutzstoffe: relativ viel Vitamin C (rund 25 mg/100 g), außerdem Folsäure.
Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen
Falls Sie jetzt auf dem Markt Freilandtomaten finden, unbedingt zugreifen! Die an der Sonne gereiften Früchte schmecken süßer und aromatischer. Die Goldäpfel (italienisch: „pomodori“) am besten bei Zimmertemperatur oder im Keller lagern – im Kühlschrank verlieren sie ihr Aroma.
Die optimale Zubereitung
Carotine, also auch das Lykopin, mögen es heiß: Durch Erhitzen werden sie aus der Zellstruktur gelöst. Besonders viel der Schutzstoffe liefert also nicht Rohkost, sondern Tomatensauce, -suppe oder Ofengemüse. Ein Schuss Öl hilft bei der Aufnahme der fettlöslichen Radikalfänger. Übrigens: Die Tomatenhaut enthält viele Flavonoide und dreimal mehr Vitamin C als das Fruchtfleisch – also lieber dranlassen! Schneidet man die Tomaten vor dem Kochen möglichst klein, fällt die Schale im Gericht kaum auf.
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