„Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“ ist ein – politisch nicht korrekt benanntes – Kinderspiel, bei dem ein Fänger ihm entgegenlaufende Teilnehmer fangen muss. Tatsächlich illustriert das Spiel das, was man gegen Angst tun kann, sehr gut: sich stellen. Denn wie die Kinder, die sich dem Fänger entgegenstellen, hilft meist auch bei Ängsten und Phobien die Konfrontation. Bestes Beispiel dafür war Hanka Rackwitz im diesjährigen Dschungelcamp, deren zahlreiche Ängste und Zwänge bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ für ein Millionenpublikum sichtbar wurden – aber eben auch ihre Bemühungen, sich diesen zu stellen.
Davor haben die Deutschen Angst
Auch wenn es eine Vielzahl von Ängsten gibt, existieren einige „Klassiker“ – vor großen Höhen beispielsweise oder vor Mäusen. Das Statistik-Portal „Statista“ hat das kürzlich genauer hinterfragt und fand so heraus, dass 3,2 Prozent der Befragten sich vor Vögeln fürchten, immerhin schon 7,4 Prozent vor Fahrstühlen bzw. engen Räumen. Angst vor dem Fliegen (8,7 Prozent) war in der Befragung die acht häufigste Antwort.
Was macht man bei Angstzuständen?
Aber was tun, wenn Ängste und Phobien plötzlich aufploppen oder sich schon lange halten? Eine, die das am eigenen Leib erfahren hat, ist Silke Porath. Die Autorin aus dem schwäbischen Balingen litt beispielsweise unter starker Flugangst und hat über ihre Erfahrungen ein Buch geschrieben.
Betroffenen gibt sie diese drei Tipps mit auf den Weg:
- In einer akuten Panik: Gegenreize schaffen. Zum Beispiel ein extra scharfes Bonbon lutschen, die Hände zu Fäusten ballen, bis es weh tut oder singen. Wer singt, in dessen Kopf ist kein Platz für Angst.
- Sich mit anderen Betroffenen austauschen: in Selbsthilfegruppen oder Internetforen findet man Menschen, die den selben ‚Knall‘ haben wie man selbst. Die verstehen das Problem, hören zu, haben Lösungen und allein das Gefühl, nicht allein zu sein mit seiner Erkrankung hilft schon viel.
- Langfristig hilft nur eine Therapie: von der Verhaltenstherapie bis hin zur Psychoanalyse wird alles angeboten. Nicht verzagen, wenn man nicht gleich die passende Form für sich findet oder die Chemie zwischen Patient und Therapeut nicht stimmt. Und nicht abschrecken lassen von den Wartezeiten. Manche Patienten stehen sechs bis acht Monate auf der Warteliste.
Autorin Silke Porath kennt sich mit Ängsten und Panik aus. Dazu hat sie das Buch „Keine Panik vor der Panik! – Kleine Tipps gegen die große Angst: Ein persönlicher Ratgeber“ geschrieben, das im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen ist.
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