Wie schlafe ich wie ein Murmeltier, Marina Sallaberger?

Wie funktioniert guter und gesunder Schlaf? Antworten hat die österreichische Buchautorin Marina Sallaberger.

Wie schlafe ich wie ein Murmeltier, Marina Sallaberger?

Viele Menschen haben Einschlafprobleme oder schlafen nicht gut. Doch was ist eigentlich guter Schlaf?

Marina, du hast zusammen mit deiner Mutter Astrid Sallaberger das Buch geschrieben: „Schlafen wie ein Murmeltier“. Wie kam es dazu?

Meine Mutter ist Schlaftherapeutin, mein Vater führt ein Geschäft für Betten und Matratzen in Bischofshofen in der Nähe von Salzburg, und beide sind geprüfte Schlafberater. Ich habe dieses Wissen also quasi schon in die Wiege gelegt bekommen und war später bei zahlreichen Aus- und Weiterbildungen meiner Eltern dabei . Schlaf hat bei uns in der Familie also immer schon eine Rolle gespielt. Irgendwann haben wir dann entschlossen, das Wissen, das sich über die Jahre angesammelt hat, in einer Art Ratgeber festzuhalten.

Mit welchen Einschlafritualen bist Du aufgewachsen? 

Meine Eltern haben immer drauf geachtet, dass mein Bruder und ich bereits vor dem Zu-Bett-Gehen in die Entspannung kommen. Wir haben ungefähr zwei Stunden vor dem Schlafen nicht mehr gegessen. Und Fernsehen am Bett war ein absolutes Tabu. Es durfte überhaupt keine technischen Geräte im Schlafbereich geben. Das war ein ganz fixes Ritual in unserer Familie, das ich heute auch an meinen Freund weitergebe.

Viele nutzen das Handy als Wecker. Warum ist es so wichtig, ohne Smartphone oder Tablet einzuschlafen?

Weil das Blaulicht und die digitalen Frequenzen die Zellkommunikation im menschlichen Körper stören. Dadurch finden Regenerationsprozesse während des Schlafes nicht so statt wie sie sollten. Die Schlafqualität leidet, man erholt sich nicht so gut. Wenn man das weiß, ist es vermutlich leichter zu sagen: Das Handy bleibt draußen.

Wie definiert ihr in eurem Buch guten Schlaf? 

Wir richten uns nach der allgemeinen Definition der Schlafforschung, die besagt, dass man ungefähr innerhalb von zehn Minuten einschlafen sollte und zwar für etwa siebeneinhalb bis acht Stunden. Am nächsten Morgen ist man der Definition zufolge fit, ausgeruht und schmerzfrei. Wichtig ist auch, in einem Rutsch durchzuschlafen, also ohne Unterbrechung. 

Viele Menschen haben genau damit Probleme, und es gibt die Theorie, dass das nächtliche Aufwachen ein Überbleibsel aus der Evolution ist.

Ja, früher musste man natürlich immer Angst vor dem Säbelzahntiger haben. Es ist sicher immer gut, sich zu fragen, warum man nachts wach wird. Es kann sein, dass ein Vitalstoff-Mangel vorliegt, wie beispielsweise von. Magnesium, was zu angespannten Muskeln oder unruhigen Beinen führen kann. Und sicher grübeln Menschen nachts zunehmend. 

Was kann man gegen die abendlichen oder nächtlichen Grübelschleifen machen? 

Ich würde versuchen, mich vor dem Zu-Bett-Gehen bewusst runter zu holen und zu entspannen. Das funktioniert mit unterschiedlichen Mitteln wie Atemübungen, langsamem Yoga oder Thai Chi. Ich selbst nutze eine Art Gehirnwellen-Balancierung. Hierbei höre ich ungefähr eine Stunde vor dem Einschlafen für etwa zehn Minuten am Computer über Kopfhörer Frequenzen, die die Gehirnwellen ausbalancieren sollen. Mir hilft das, und wenn ich viel Stress habe, nutze ich es sogar öfter am Tag. Außerdem kann man sich angewöhnen, vor dem Einschlafen seine Gedanken kurz aufzuschreiben. Dann bekommt man sie aus dem Kopf und kann am nächsten Tag trotzdem daran anknüpfen

Was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, schlecht zu schlafen?

Ich würde erst einmal alle Faktoren durchgehen, die für einen guten Schlaf wichtig sind. Manchmal erzielt man schon sehr gute Ergebnisse, wenn man nur eine Kleinigkeit verändert, bspw. Vitalstoffe auffüllen, eine neue Matratze oder die Harmonisierung von elektromagnetischer Strahlung in den Wohn- und Schlafräumen.

Also technische Geräte aus dem Schlafzimmer verbannen. Der Raum sollte nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Außerdem sollte man abends nicht schwer essen, nicht rauchen und keinen Alkohol trinken.

Genau. Und auch die Wahl der Matratze ist sehr wichtig. Wenn man sich eine Matratze kauft, legt man sich häufig ja nur für ein paar Sekunden darauf und trifft im Anschluss eine Entscheidung für die nächsten acht Jahre. Mit der Wahl der richtigen Matratze kann man meiner Meinung nach die Schlafqualität wirklich positiv beeinflussen. Wichtig vor dem Zubettgehen sind sicher auch Sauerstoff und Bewegung. Ich versuche meistens direkt nach der Arbeit eine kurze Runde um den Block zu drehen. Der Körper und alle Zellen werden dann mit frischer Luft geflutet, und Bewegung tut immer gut.

Wie wichtig ist der Zeitpunkt des Schlafengehens? 

Ich würde auf meinen eigenen Biorhythmus schauen. Oft gibt es ein Zeitfenster, innerhalb dessen man gut einschläft. Da fühlt es sich richtig und  rund an, der Schlaf ist angenehm. Nur eine halbe Stunde früher oder später kann es komplett anders aussehen. Deshalb rate ich immer, genau drauf zu achten, wann man am besten einschlafen kann. Und wenn die Schlafqualität passt, ist es auch nicht so tragisch, wenn man in einer Nacht nur mal sechs Stunden Schlaf abbekommt. Was zählt, ist die Schlafqualität.

Was machst du, wenn turbulente Zeiten anstehen und Du weißt, dass du vielleicht etwas schlechter schlafen wirst?

Ich achte drauf, dass ich mir ganz besonders etwas Gutes tue: Ich esse gut, trinke viel Wasser und gehe oft spazieren und natürlich richtig gut und erholsam Schlafen, damit ich meine volle Leistung bringen kann!

Marina Sallaberger 

ist Neuromentaltrainerin, Event-Moderatorin, Expertin für Kommunikationstraining und jüngste Top-Speakerin in der D/A/CH-Region, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Jetzt hat sie zusammen mit ihrer Mutter Astrid Sallaberger das Buch geschrieben: „Schlafen wie ein Murmeltier. Wie Sie zu tief erholsamem Schlaf finden und sich regenerieren mit den 5 Prinzipien der Relax-Schlaf-Methode“.

Weiterführende Links

Die Phasen des Schlafs. Mit Einschlafhilfe

Einschlafprobleme adé. Mit Einschlafhilfe Weltraum

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