Hier ein paar Tipps, wie trotz Kälte und immer grauem Himmel die Sonne ins Herz zurückkehrt und man eine Winterdepression verhindert.
Schlechte Laune in der dunklen Jahreszeit ist keine Seltenheit
Schneematsch und Kälte – gerade in der dunklen Jahreszeit neigen wir dazu, in einen regelrechten Winterblues zu verfallen. Das ist auch ganz natürlich, denn der Mensch braucht, wie die meisten anderen Lebewesen auch, Sonne und am liebsten viel davon. Wenn das nicht so ist, geht es den meisten von uns nicht gut und so kommen DAK und AOK zu der Schätzung, dass etwa 30 Prozent der Bundesbürger im Winter an einer Verstimmung leiden. Grund dafür ist die verminderte Produktion von Serotonin. Die ist nämlich an Sonnenlicht gebunden. Und fehlt das, produziert der Körper auch weniger von unserem Glückshormon. Im Gegenzug wird dafür mehr Melatonin gebildet, das dazu beiträgt, dass wir uns müde und in den meisten Fällen auch recht erschöpft fühlen.
Habe ich eine Winterdepression?
Die Übergänge zwischen einer depressiven Verstimmung und einer handfesten Depression können tatsächlich fließend verlaufen. Wer wissen möchte, ob er oder sie bereits an einer Depression leidet, kann den Test: Bist du traurig oder schon depressiv? machen. Damit hat man einen ersten Anhaltspunkt. Im Zweifel sollte man jedoch immer einen Arzt aufsuchen und die Symptome abklären lassen.
Ergibt der Test allerdings, dass man aller Wahrscheinlichkeit nach „nur“ unter Winterblues leidet, kann man auch selbst etwas dagegen unternehmen.
Und zwar Folgendes:
Raus an die frische Luft!
Müdigkeit und Antriebslosigkeit gehört in die dunkle Jahreszeit wie Schneematsch und Kälte. Das ist aber noch lange kein Grund, nicht nach draußen zu gehen, denn auch der Winter hat seine schönen Seiten. Sollte also die Sonne scheinen, Mütze auf den Kopf, Handschuhe anziehen, in den warmen Mantel packen und ab vor die Tür. Denn die Sonne fördert die Produktion von Vitamin D und Serotonin – und beides macht gute Laune.
Auch künstliches Licht hilft
An ihrem Wohnort scheint im Winter einfach nie die Sonne? Oder nur dann, wenn Sie arbeiten müssen und daher nicht vor die Tür kommen? Für diesen Fall gibt es auch Leuchten und Lampen, die künstliches Tageslicht produzieren. Die haben eine vergleichbare Wirkung wie echtes Sonnenlicht. Sollten Sie also unbedingt einmal ausprobieren.
Achten Sie auf ihre Ernährung
Ein Grund dafür, dass wir uns im Winter schlecht fühlen ist das fehlende Serotonin. Das kann man aber nicht nur mithilfe von Sonnenlicht erzeugen, sondern auch durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Denn unser Körper benötigt auch die richtigen Bausteine, um das Hormon zu bilden und dazu gehört die Aminosäure Tryptophan. Enthalten ist die in Vollkornprodukten, Nüssen und Bananen. Ein Grund mehr, bei diesen Lebensmitteln ruhig kräftiger zuzugreifen. Besser als bei Schokolade, denn die enthält zwar auch die Aminosäure, daneben aber auch sehr viele Kalorien. Und Gewichtszunahme trägt in den meisten Fällen auch dazu bei, dass wir uns schlechter fühlen. Also: Finger weg!
Bewegen, bewegen, bewegen!
Sie ahnen es vielleicht bereits: Bewegung hilft ebenfalls dabei, den Winterblues zu vertreiben. Denn Bewegung kurbelt den gesamten Stoffwechsel an und damit auch die Hormonausschüttung. Und bei den Hormonen ist auch Serotonin dabei. Davon abgesehen hat ausreichend Bewegung auch einen positiven Einfluss auf unsere Muskeln und unseren Stützapparat. Noch ein weiterer Grund, sich auch bei schlechtem und kaltem Wetter vor die Tür zu wagen.
„Lachen ist die beste Medizin!“
Was Oma bereits wusste, trifft auch so, oder zumindest so ähnlich auf die Winterdepression zu. Mittlerweile widmet sich sogar eine gesamte wissenschaftliche Disziplin dem Lachen, die Gelotologie. Das Ergebnis: Lachen hat tatsächlich viele positive Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Die Blutzirkulation wird angeregt, das Zwerchfell stark angestrengt und die Lungen und Bronchien ordentlich belüftet. Gerade in der Erkältungssaison ist das nicht zu vernachlässigen.
Außerdem wird auch beim Lachen Serotonin ausgeschüttet. Wem alleine nicht zum Lachen zumute ist, der kann das auch in Gesellschaft tun. Mittlerweile gibt es viele Lachclubs, in denen sich Gleichgesinnte treffen, um den Winterblues zu vertreiben. Auch beim Lachyoga lernt man, wie gut Lachen dem Körper und der Seele tut.
Struktur tut gut
Millionen von Jahren an Evolution sind nicht spurlos an uns vorüber gegangen. In früheren Zeiten strukturierte das Tageslicht unseren Tagesablauf – so wie das bei den meisten Naturvölkern noch heute der Fall ist.
Durch künstliches Licht und den modernen Lebensrhythmus der Zivilisationsgesellschaft fehlt uns dieser natürliche Rhythmus heutzutage. Auch das kann dazu beitragen, dass wir die Winterdepression bekommen. Was hilft? Eine klare Struktur. An den Wochentagen ist das ja auch ganz einfach, denn dann strukturiert unsere Arbeit unseren Tag und das brauchen wir auch am Wochenende. Also gerade im Winter nicht in Winterschlaf verfallen, sondern auch samstags und sonntags zur gleichen Zeit wie montags bis freitags aufzustehen. Das führt dazu, dass unser Körper seine innere Uhr wieder stellt und das hilft uns, eine positive Grundstimmung zu entwickeln.
Kuscheln hilft immer!
Kuscheln ist das Allroundtalent unter den Winterblues-Vertreibern. Denn wenn es kalt ist, können wir uns gegenseitig warm kuscheln – erstes klares Pro-Argument für’s Kuscheln. Daneben schüttet kuscheln mit einem lieben Menschen auch Glückshormone aus – und die brauchen wir doch gerade in der dunklen Jahreszeit im Überfluss. Zweites klares Pro-Argument also.
Dieser Artikel entstand in einer externen Kooperation mit dem Autor Patrick Kümmerer.
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