Zieht runter: Facebook & Co.

Je häufiger junge Erwachsene soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Youtube nutzen, desto höher ist ihr Risiko für Depressionen

Zieht runter: Facebook & Co.

© iStock/KatarzynaBialasiewicz

Noch einmal schnell gucken, was auf Facebook so los ist, gab es für den letzten Post ein paar „Likes“? Achja, und wollte nicht die Cousine das Filmchen von mir und dem Patenkind längst auf Youtube stellen? Die Vernetzung in Social-Media-Kanäle scheint zunächst förderlich für das soziale Leben. Doch zu viel davon kann zu einer seelisch niederdrückenden Verstrickung werden, stellten Wissenschaftler der University of Pittsburgh School of Medicine (USA) bei der Auswertung einer repräsentativen Umfrage nun fest.

Sie befragten dafür rund 1.700 junge Amerikaner zwischen 19 und 32 Jahren zur Dauer und Häufigkeit ihrer Nutzung von Facebook und Co. Außerdem ließen sie die Teilnehmer einen klinischen Standard-Fragebogen zum Depressionsrisiko ausfüllen.

Diejenigen, die am häufigsten ihre Kanäle checkten, hatten im Vergleich zu den Wenig-Checkern ein 2,7mal höheres Depressions-Risiko.

Die Ergebnisse: Diejenigen, die am häufigsten ihre Kanäle checkten, hatten im Vergleich zu den Wenig-Checkern ein 2,7mal höheres Depressions-Risiko. Nicht ganz so ausschlaggebend wie die Frequenz scheint die mit sozialen Medien verbrachte Zeit zu sein: Hier stieg das Depressionsrisiko bei den Lang-Nutzern nur auf das 1,7-fache.

Allerdings – und das sagen auch die Studienautoren – besteht hier eine klassische Henne-Ei-Problematik: Bewirkt die Nutzung der sozialen Medien eine depressive Verstimmung … oder verbringen Menschen mit Depressionen einfach mehr Zeit auf Facebook oder Youtube? Diese Frage lässt sich durch die Studie nicht beantworten, auch wenn die Ergebnisse eindeutig sind: Je mehr Social-Media, desto höher das Risiko für eine Depression. Zudem zeigen weitere Auswertungen der Umfrage, dass unter ständigem Checken auch die Schlafqualität leidet.

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